Samstag, 7. Januar 2012

Nr 4! innerer Krieg und äußerer Frieden

 YIN und YANG

Die Tränen getrocknet auf meinem Kissen,
der Großbrand gezähmt in still flackernde Glut,
der Herbststurm vorüber, hat mich nicht zerrissen,
staun geduldig, gelassen: ach ja, geht ganz gut?!

In Finsternis strahlen die Sterne so schön,
erfrischend ist Regen für Bäume
im Schatten kann man Details besser sehen
und nachts kommen zu mir die Träume.

Der gesündeste Keim birgt die Ahnung vom Tod
Sommerlicht brennt manche Wunden
und sterbender Herbst färbt die Heide glutrot
Eisblumen blühen, wann andere verschwunden

Weich ist das Pendant zum Harten
Die Münze zeigt Kopf sowie Zahl
Unkraut gedeiht im gepflegtesten Garten,
die weiblichen Stärken, die mannhaften Zarten
ich kann beides lieben, ich habe die Wahl.

Ob Sonne, ob Mond oder Sternenlicht
ob Stillstand, Bewegung, ob Ruh,
was gut ist, was nicht, entscheidet die Sicht!
Wenn´s mir an treffenden Worten gebricht,
werd ich einfach still und höre gut zu!                  
                                                    sti 5/2011






Bann

Hab, zarter Freund geängstigt Dich
Durch meiner Zweifel Splitter
Kristallne Spitzen, schneidend, glich:
Eis, Hagel, Sturmgewitter!

Hab nun gebunden, was da scharf
Und fest umtäut mit Bast
Bin noch gern bei Dir, wenn ich darf
doch brauchts jetzt keine Hast.

Auch wenn just Deine Hände
ganz andre Dinge tun
spür ich am Tagesende
auf meiner Haut sie ruhn.

Die Bindung ist geblieben
und sehnend Suchen auch
zu Sand der Zwang zerrieben,
das Kribbeln bleibt!
Im Bauch!     ;)                    
                              sti 05/2011



Verlangen

Dass ich Dir kreuzgefährlich ;) scheine
mein liebster Freund, kanns wohl verstehen,
bin ja auch Kämpfer und vereine
mit sanftem Locken Druck im Flehen.


Doch kämpf ich ehrlich, fair und offen:
die Freundschaft ist es nicht allein,
Dich zu berühren ist mein Hoffen,
in Dir mag ich geborgen sein.
                                  sti 5/2011










Erinnerung

Nachtigall singt seufzend, klagend,
voller Mond grinst mir ins Fenster
und Musik. Sie ist die Gleiche,
wie beim schönsten letzten Mal.
Was ich wohl damit erreiche?
Lästernd, fragend fiese Wänster
böse grinsende Nachtgespenster
schrauben mich ins Jammertal!
Dass ich sie nicht mehr erdulde,
alte Pein und neue Plage!
selbst mich rette aus Morast
und verdichtend sie verjage
ist, was ich mir selber schulde!
Bleibe trotzdem ein Phantast!

Ja, ich würd´ Dich gerne sehen,
mit dem Abdruck meiner Hände
sanft massierend Dir gestehen
zwischen uns sind keine Wände:
da ist pur Magie zu spüren
und die Freude, zu verführen!

Einzigartig ist dies Fühlen!
Dir die Mähne zu durchwühlen,
mich um Dich herum zu schwingen
und mit Dir um Luft zu ringen,
wenn Gewitter draußen grollt,
Föhn um unsere Leiber tollt!

Am Sommertag, in Winters Nacht,
diese Momente voll Zaubermacht!
sind nicht allein von mir erdacht,
ein Traum?; so bin ich jetzt erwacht!
sti28/5/2011


 Spiel

Worte hier auf dem Papier
Sind bei Lichte kleine Wichte
die sich reiben und beschreiben,
träume wiederholt von Dir!

Passiert es doch, dass ich mich richte
wollen sie  mich aufwärts treiben
so kann ich am Leben bleiben.
Dass ich rette im Sonette,
was ich liebend gerne hätte.

Wenn am Fenster Nachtgespenster
bös im Dunkeln funkeln
und die Bilder werden wilder
Wörter tröstend munkeln.

Sie umhüllen, mir zu Willen
die kranken, krausen Gedanken.
wenn an schlechten Tagen klagend Fragen
mir die letzen Rillen füllen.
umranken sie mein taumelnd Wanken,
weisen Kummer so in Schranken!

Sollt ich kleben hier im Leben
gleiten, wütend, greinend streiten
und mit wehen Wunden gehen
weil der Weg so gar nicht eben
können sie mich spielend leiten,
leichtere Pfade zu beschreiten.
          sti 5/2011





 Kapitulation

Heut hör ich auf, zu hoffen,
Zu rufen und zu warten.
Hast Deine Wahl getroffen
und mich aus Deinem Garten
        behutsam heimgeschickt.
Du schenktest zarte Pflanzen,
in Regenbogenfarben
auf denen Bienen tanzen,
doch auf dem Weg verdarben
             sie, sind abgeknickt!
Nur Honigdüfte haften
mir klebend auf der Haut,
wie wenn sie mich bestraften
als  hätt ich sie  geklaut
            und ungefragt gepflückt.
Nie stand ich so beklommen,
vor so verdorrtem Blatt
hab nicht allein genommen
und bin alleine matt.
              Gewohnheit hat gesiegt
              Und lächelt stillvergnügt!
                                                   sti 1/9/2011







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